Saturday, December 25, 2010

Personalhaus des Spitals Oberengadin - Mierta & Kurt Lazzarini Architekten


Mierta & Kurt Lazzarini Architekten-Personalhaus des Spitals Oberengadin

photographer: Mierta & Kurt Lazzarini Architekten

Mierta & Kurt Lazzarini Architekten-Personalhaus des Spitals Oberengadin
photographer: Mierta & Kurt Lazzarini Architekten

Mierta & Kurt Lazzarini Architekten-Personalhaus des Spitals Oberengadin
photographer: Ralph Feiner, Malans
Architektonisches Konzept

Das Personalhaus reiht sich in die Gebäudekette entlang der Hauptstrasse von Samedan ein und reagiert durch seine Form auf die besondere Lage am Spitalpark und am Hang. Der Baukörper begleitet zunächst die Strasse und schlängelt sich dann entlang des Spitalparks bergauf in Richtung der alten Spitalgebäude. Durch diese Bewegung wird der Park gefasst und ein kleiner Vorplatz an der Strasse gebildet.
Das Gebäudeinnere nimmt ebenfalls Bezug auf den konkreten Ort. In diesem Sinne sind die Nutzungen je nach Himmelsrichtung und Aussichtslage im Gebäude verteilt. Dabei ergaben sich nebeneinander liegende Bereiche, welche klar nach ihrer Funktion, ihrem Grad der Öffentlichkeit, der Raumhöhe und der Farbigkeit unterschieden wurden.
Die grosszügige Eingangshalle, welche die beiden Gebäudeteile verbindet ist in neutralem Weiss gehalten. Sobald der Bewohner die hangseitigen sehr individuell gestalteten Treppenhäuser betritt, beginnt das Farbenspiel der Fensteröffnungen mit ihren bunten Leibungen. In der Wohnung geht man zunächst durch eine „Pufferzone“ aus Korridoren und Bädern, die durch ihre niedrigere Raumhöhe und Farbgebung der Decke spürbar wird. Erst nachdem dieser Bereich hinter sich gelassen wurde, befindet sich der Bewohner in den neutralen wiederum in Weiss gehaltenen hellen Haupträumen der Wohnung, die grosse Fenster und eine gute Aussicht besitzen.

Konstruktion

Die Gebäudehülle –eine schlicht gehaltene Lochfassade- wurde als Mauerwerk ausgeführt. Dabei handelt es sich um Leichtbacksteine, die Innen und Aussen verputzt wurden. Zwei Betonkerne stabilisieren das Gebäude zusätzlich und dienen der Stabilität im Fall von Erdbeben. Der Innenausbau ist in Leichtbauweise ausgeführt. Die unterirdischen Gebäudeteile bestehen aus wasserdichtem Beton.

Die technische Ausrüstung wird den heutigen Ansprüchen in Hinblick auf den Energieverbrauch, die Lüftung und den Schallschutz gerecht. Das Gebäude ist mit Wärmepumpe und kontrollierter Wohnraumlüftung für die Zukunft energetisch nachhaltig ausgestattet und besitzt das Label „Minergie“.

Kunst am Bau

In Zusammenarbeit mit dem Künstler Gregori Bezzola (Bubendorf) konnte ein zeitgemässes Sgraffito auf der Fassade realisiert werden.
Vor dem Hintergrund der alten Sgraffitofassaden stellte sich die Frage nach einer zeitgenössischen Interpretation der alten Technik. Das Entwickeln einer eigenen Haltung war dabei Voraussetzung für die Erstellung eines modernen Sgraffito.
So wurde am Beispiel des Personalhauses versucht ein zeitgemässes Sgraffito zu entwickeln.

Auch bei diesem modernen Sgraffito wurde auf eine einfache handwerkliche Herstellungsweise zurückgegriffen. Dabei kamen heute gebräuchliche Techniken zur Anwendung. Die Abgrenzung unterschiedlicher Flächen wurde durch verschieden grobe Putzstrukturen mit unterschiedlicher Schichtdicke erzielt.

Die umgebende Landschaft und die Architektur des Gebäudes bildeten den Ausgangspunkt für die Entwicklung des Sgraffito. Im Gegensatz zum historischen Vorbild, bei dem die einzelnen Fassaden je nach ihrer Bedeutung unabhängig voneinander behandelt wurden, besteht das Sgraffito des Personalhauses aus einer den ganzen Baukörper umspielenden Figur.

Eine Besonderheit im Engadin ist das spezielle Tageslicht. Es ist von grosser Klarheit, schafft starke Kontraste und bewirkt eine klare Abgrenzung von Hell und Dunkel. Die sich im Tagesverlauf verändernden Lichtverhältnisse wurden im Konzept zum Thema gemacht. Je nach Tageszeit und Wetter tritt das Sgraffito einmal mehr und einmal weniger stark in Erscheinung. Bei genauer Betrachtung kann der Ortskundige die als Vorbild genutzte Landschaft noch erkennen. So zeichnen sich beispielsweise markante Bergshilouetten, wie der Muottas Muragl an der Gebäudeecke ab. Dieses Fassadenbild erzählt nicht wie das traditionelle Sgraffito etwas über die Bewohner des Gebäudes, die ja ständig wechseln, sondern bezieht sich auf den konkreten Ort, mit dem das Gebäude verwurzelt ist und welcher den Bewohnern eine zeitweilige Heimat bietet.
Indem man die Landschaft als Spiegelbild auf der Fassade abgebildet hat, ist nun von aussen sichtbar, was eigentlich nur vom Gebäudeinneren aus wahrnehmbar wäre. Zudem bewirkt die durch die Spiegelung hervorgerufene Verfremdung des gewohnten Landschaftsbildes einen neuen Blickwinkel auf die umgebende Bergwelt. Der Betrachter ist zum Rätseln über den Sinn des Dargestellten und zum Nachdenken über das Verhältnis zwischen Landschaft und Architektur sowie über die Bedeutung des Sgraffito in unserer Zeit eingeladen.

Publikationen:
„Bau der Woche“ swiss-architects.com;
0904 Hochparterre;

Auszeichnungen, Preise:
Minergie
Ecola Award 2010: Sonderpreis CO2-optimiertes Bauen

Design team:

Architektengemeinschaft:
Mierta & Kurt Lazzarini Architekten + Kurt Döbeli Architekt AG, St. Moritz
Architekturbüro:
Mierta & Kurt Lazzarini Architekten
Architekten:
Mierta Lazzarini-Kaiser, Innenarchitektin IED und Kurt Lazzarini, Architekt BSA/SIA
Projektleiter:
Michael Fischer, Julia Gross

Client:

Kreis Oberengadin, Samedan
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via ARCHITONIC

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